Eine Milchpumpe ist für stillende Mütter ein sehr nützliches Hilfsmittel. Doch welche Milchpumpe ist die richtige, worauf solltest Du achten?
Ich schließe gleich zu Anfang zwei Varianten aus. Die erste sind elektrische Pumpen, deren Pumpmechanismus solche Lärmgeräusche erzeugen, als hättest Du die Handwerker im Haus. Das nervt jeden, allen voran Deinen kleinen, hungrigen Nachwuchs. Da braucht man schon einen abgelegenen Raum, um ein solches Monstrum zu benutzen. Nun haben natürlich alle elektrischen Milchpumpen einen Motor. Also lohnt es sich, vor dem Kauf auf die Geräuschkulisse zu achten. Die meisten Hersteller haben das Problem erkannt und bieten inzwischen leisere Modelle an.
Wenn Du eine mechanische Milchpumpe verwenden möchtest, dann meide Billigmodelle mit Gummiball. Denn einige dieser Modelle lassen sich nicht gut handhaben und deren Benutzung kann sogar zu Schmerzen führen.
Welche Milchpumpe ist also empfehlenswert?
Ob Du eine manuelle oder eine elektrische Milchumpe verwendest, hängt ganz von Deiner individuellen Situation und Deiner Erfahrung ab. Ist es Dein erstes Kind und bist völig unerfahren, dann beginnst Du am besten mit einer manuellen Milchpumpe. Hier kannst Du probieren und die richtige Technik studieren. Klappt es mit der Handmilchpumpe gut, kannst Du zu einem elektronischen Modell wechseln.
Manuelle Fabrikate haben den Vorteil, dass sie kleiner sind und weniger Gewicht haben – also auch bestens geeignet sind für unterwegs. Sie lassen sich ganz problemlos zusammensetzen und auch wieder in ihre Teile zerlegen. Erfahrene als auch unerfahrene Mütter nehmen sie gern als Anfangsgerät, und vor allem dann, wenn sich mal eine Brustschwellung eingestellt hat, und greifen später zur elektrischen Milchpumpe. Wenn Du bei der manuellen Pumpe bleibst, hast Du Geld gespart, denn sie ist preisgünstiger als ihr motorenbetriebenes Pendant. Allerdings sind elektrische Milchpumpen effektiver, dazu lies einfach weiter.
Die elektrische Milchpumpe und deren Vorzüge
Die elektrische Milchpumpe baut den Vakuumraum per Motorantrieb auf und spiegelt so der Brust das Saugmündchen Deines Babys vor. Die meisten Modelle funktionieren mit Netzbetrieb oder mit Batterien. Durch die elektrische Pumpe ist die Saugfunktion stärker als bei einer handbetriebenen Milchpumpe. Natürlich gibt es, wie überall bei elektrischen Geräten, günstige Einsteigermodelle und besonders hochwertige Modelle mit diversen Extras. Die richtig guten Modelle arbeiten mit der „Zwei-Phasen-Technik“. Erst wird die Brust stimuliert, damit diese davon ausgeht, dass ihr das echte Baby angelegt wurde. Erst wenn der Milchfluss angeregt ist, geht der eigentliche Pumpvorgang los. Das empfinden viele Mütter als sehr angenehm. Es soll sogar Profi-Still-Mütter geben, die haben an einer Brust den Säugling und an der anderen die Milchpumpe angelegt – sehr effektiv!
Doch damit noch nicht genug. Es gibt auch noch die Doppelmilchpumpen. Sie nehmen gleich beide Brüste in Anspruch. Damit geht der Milchgewinn noch schneller, denn nun gibt’s die gleiche Menge der begehrten Flüssignahrung in der Hälfte der Zeit. Gute Modelle lassen sich elektronisch regeln und auf alle Bedürfnisse einstellen.
Zum Schluss noch ein paar Hinweise, was Du vor dem Kauf beachten solltest und was für die Benutzung von Milchpumpen spricht:
Milchpumpen (manuelle und elektrische) regen den Milchfluss an und sind gut gegen Milchstau. Somit werden schmerzhafte Schwellungen vermieden und Dein Wonneproppen kann die ersten Wochen und Monate von Muttermilch leben, ohne Ersatznahrung bekommen zu müssen.
Die Aufsätze auf den Pumpen sollten für alle gängigen Babyfläschchen verwendbar sein, dann klappt’s auch mit den Ersatzfläschchen.
Flaschen, in denen die Muttermilch bis zur nächstmöglichen Verwendung erst mal „parkt“, müssen robust sein. Gut sind Kunststoffflaschen, aber die wiederum ohne den Stoff Bisphenol A, der als gesundheitsgefährdend gilt. Man sollte meinen, dass in Babyfläschchen keine dieser Stoffe enthalten sind, aber das ist nicht immer der Fall.
Was sagen aktuelle Tests?

© philips.de
Wie alle Produkte, werden auch Milchpumpen von verschiedenen Testinstituten unter die Lupe genommen. Im Großen und Ganzen kann man sich an diesen Ergebnissen orientieren, obwohl wohl jeder seine eigenen Erfahrungen machen muss. Milchpumpen, welche auf den hinteren Plätzen rangieren, sollten aber von vornherein ausgeschlossen werden, vor allem wenn diese weit abgeschlagen mit dem Prädikat „Ausreichend“ oder gar „Mangelhaft“ versehen sind.
Ich habe hier 3 Modelle herausgesucht, welche bei der „Stiftung Warentest“ 2015 auf vorderen Plätzen rangieren. Auf dem 2. Platz rangiert die elektrische Milchpumpe Philips Avent SCF332/01. Auf Platz 3 rangiert eine Handmilchpumpe, ebenfalls von Philips Avent. Ihr Name ist SCF330/20. Auf Platz 1 thront die elektrische Milchpumpe Medela 030.0028 Swing als der „Tiger“ unter den Milchpumpen. Die Medela 030.0028 Swing arbeitet leise und ermöglicht ein simultanes Abpumpen der Milch aus beiden Brüsten. Diese Pumpe arbeitet mit einer 2-Phasen-Expression Technologie. Die Technologie simuliert den natürlichen Saugrhythmus eines Säuglings, was ein besonders angenehmes Abpumpen der Muttermilch ermöglicht.