In den Siebziger und Achtziger Jahren war es Trend, erst gar nicht mit dem Stillen anzufangen, sondern das Baby von Anfang an mit der Flasche zu ernähren. Vergleichsweise wenig Kinder wurden in diesen Jahren gestillt. In den Neunziger Jahren kehrte sich der Trend glücklicherweise langsam wieder um. Inzwischen leben wir im dritten Jahrtausend und für die meisten werdenden Mütter steht fest: Ich werde mein Baby stillen.
Gestillte Kinder sind die gesünderen Kinder
So heißt es im Volksmund. Und Tatsache ist, dass Stillen nicht nur etwas mit der Nahrungsaufnahme des Babys zu tun hat. Ein Säugling, der gestillt wird, liegt nicht nur im Arm seiner Mama, sondern liegt dabei in einer ganz besonderen Position im Arm seiner Mama – in einem Nest aus Geborgenheit.
Ein gestilltes Kind saugt nicht an einem Schnuller aus Kunststoff, sondern an der Brustwarze seiner Mutter. Es fühlt auf seiner Wange die warme Haut seiner Mutter. Wenn eine Mutter ihr Kind stillt, schenkt sie sich selbst und ihrem Baby Momente unendlicher Innigkeit. Das ist die beste Basis für eine gesunde und stabile Entwicklung des Kindes.
Unabhängig davon ist die Ernährung bei einem gestillten Kind viel ausgeglichener als bei einem Flaschenkind. Das Kind nimmt alle benötigten Nährstoffe zu sich, Nährstoffe, die so ausgewogen nur in der Muttermilch zur Verfügung stehen. Auch wenn Hersteller von Baby-Ersatznahrung damit werben, dass ihr Produkt nah an die Muttermilc herankommt, so gibt es noch keinen wirklichen Ersatz dafür.
Kein Wunder also, dass gestillte Kinder weniger anfällig für Krankheiten sind und ein stabileres Immunsystem aufweisen. Das liegt daran, dass mit den Inhaltsstoffen der Muttermilch eine Art Grundimmunisierung des Säuglings stattfindet.
Stillende Mütter müssen auf ihre Ernährung achten
Stillende Mütter sind in der Regel schon während der Schwangerschaft bezüglich ihrer Ernährung gut informiert. Während der Stillzeit sollte nicht nur auf Alkohol und Nikotin verzichtet werden, sondern auch auf alle Nahrungsmittel, die beim Baby Blähungen hervorrufen könnten. Das gilt insbesondere für sämtliche Arten von Hülsenfrüchten und Kohlgemüse.
Auch zu scharfe Gewürze sollten stillende Mütter vermeiden, denn sie können nicht nur Magen und Darm des Babys reizen, sondern auch für Wundsein im Windelbereich verantwortlich sein. Gleiches gilt für Zitrusfrüchte: Orangen, Zitronen und Co. enthalten viel Säure und können wunde Stellen im Windelbereich des Babys verursachen. Denn alles was die Mutter aufnimmt, geht auch in die Muttermilch über und gelangt somit beim Stillen in den Körper des Säuglings.
Wie lange sollten Mütter stillen?
Manche Mütter stillen nur die ersten sechs Wochen, andere können sich vom Stillen überhaupt nicht lösen und würden ihr Kind am liebsten noch bei der Einschulung stillen. Den einen, richtigen Zeitpunkt zum Abstillen gibt es nicht. Mediziner sagen: Je länger ein Kind gestillt wird, umso besser. Damit ist jedoch nicht die Zeit bis zur Einschulung gemeint!
Um den ersten Geburtstag herum fängt das Abstillen normalerweise von ganz alleine an.
Während der ersten Lebenswochen wird ein gestillter Säugling ausschließlich an der Mutterbrust ernährt. Doch spätestens mit drei Monaten kommt mal ein Löffelchen Obst oder Gemüse dazu und schafft erste Abwechslung.
Mit fortschreitendem Alter isst das Kind immer mehr verschiedene Nahrungsmittel. Das führt dazu, dass schon einmal die eine oder andere Stillmahlzeit durch eine „richtige Mahlzeit“ ersetzt wird. Im Alter von etwa anderthalb Jahren sollten Kinder dann endgültig nicht mehr gestillt werden.
Noch ein Tipp: Genieße die Zeit des Stillens, die Zeit des innigen Kontaktes mit Deinem kleinen Schatz, denn diese Zeit ist leider viel zu schnell vorbei.