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Wieder einmal greife ich ein aktuelles Thema auf. Es geht um die Frage, ob ein Rauchverbot im eigenen Auto sinnvoll ist, wenn Kinder mitfahren, und falls ja, ob und wie es durchgesetzt werden kann. Länder wie Großbritannien haben sich dazu ebenfalls schon Gedanken gemacht. Dort ist es seit Oktober 2015 verboten, im Auto zu rauchen, wenn Minderjährige als Beifahrer mit an Bord sind.
Kinder werden im Auto zu Passivrauchern
Dass Passivrauchen schädlich ist, weiß inzwischen jeder. Es kann sich auch jedermann leicht ausrechnen, dass die Konzentration von Schadstoffen in der Luft höher ist, wenn in kleinen Räumen geraucht wird – wie beispielsweise im Auto. Mitfahrende Kinder sind völlig ungeschützt dem Rauch ausgesetzt.
Ein Fenster zu öffnen, reduziert zwar den Rauch in der Luft, dafür zieht es unangenehm und Zugluft ist für die Insassen nicht gerade gesund. Sicherlich stimmt Ihr mir zu, dass über die Schädlichkeit von Rauchen im Auto nicht diskutiert werden muss, erst recht nicht, wenn Kinder mitfahren. Dabei geht es nicht in erster Linie um eine mögliche Ablenkung beim Fahren, denn die Thematik ist genauso brisant, wenn Beifahrer rauchen.
Das Handyverbot als Parallele zum Rauchverbot im Auto
Beim Handyverbot im Auto haben sich alle zunächst auch die Köpfe heißgeredet. Mittlerweile hat man sich aber daran gewöhnt, entweder rechts ran zu fahren oder über eine Freisprechanlage zu telefonieren. (Obwohl ich leider immer wieder beobachte, wie so mach(e) Autofahrer(in) während der Fahrt das Handy am Ohr hat!)
Beim Rauchverbot im Auto gibt es solche Alternativen jedoch nicht, denn für das anwesende Kind ist es völlig unerheblich, ob das Fahrzeug steht oder rollt. Und dennoch kann eine Parallele zum Handyverbot gezogen werden, denn es geht ja auch bei der Frage, ob ein solches Verbot sinnvoll ist, um die Durchsetzungsfähigkeit und Kontrollierbarkeit.
Sicherlich – nicht jede unerlaubte Handynutzung während der Fahrt wird entdeckt und meistens handelt es sich um einen Zufall, wenn eine Polizeistreife gerade in solchen Momenten hinschaut.
Aber: Alleine durch das angedrohte Bußgeld bei Zuwiderhandlungen, konnte eine Reduzierung der Handynutzung im Straßenverkehr erreicht werden. Bei einem verhängten Rauchverbot im Auto bei Anwesenheit von Kindern könnte das durchaus einen ähnlichen Effekt haben.
Reicht es, an die Vernunft zu appellieren?
Viele rauchende Eltern achten zu Hause sehr darauf, nur auf dem Balkon oder bei geöffnetem Fenster zu rauchen. Die Wirksamkeit solcher Maßnahmen sei einmal dahingestellt, es geht mir hier auch nur um die Feststellung, dass das Bewusstsein für Vorsichtsmaßnahmen bei den meisten rauchenden Eltern durchaus da ist.
Ich bezweifle nicht, dass sich dieses Bewusstsein auch im Auto bemerkbar macht. Die Gegner eines gesetzlichen Rauchverbots im Auto führen genau diese Argumentation ins Feld und berufen sich auf das Verantwortungsbewusstsein der Eltern. Es würde nach Meinung der Kritiker ausreichen, an die Vernunft zu appellieren.
Meine ganz persönliche Meinung zum Thema Rauchverbot im Auto, wenn Kinder mitfahren
Wenn verantwortungsbewusste Eltern im Auto nicht rauchen, handeln sie im Sinne des umstrittenen Gesetzes – ohne dass eine formale Regelung getroffen wurde. Diesen Eltern wird es egal sein, ob ein solches Gesetz kommt oder nicht.
Die anderen, die trotz besseren Wissens im Auto rauchen, wenn ihre Kinder mitfahren, könnten durch ein angedrohtes Bußgeld dann doch davon abgehalten werden, den Glimmstängel anzuzünden. Alle Raucher wird man damit nicht erreichen und beeinflussen können, aber wie beim Handyverbot – einige eben doch.
Diese Aussicht reicht mir, um für das Rauchverbot im Auto zu sein, wenn Kinder mitfahren! Wie denkt Ihr darüber?