Manche „Experten“ meinen, dass Frauen, die vor der Schwangerschaft viel geraucht haben, während der Schwangerschaft das Rauchen nur etwas zu reduzieren, weil das Baby im Mutterleib sonst einen Entzug durchmachen muss. Das ist nicht nur völliger Unsinn, sondern für das heranwachsende Baby sehr gefährlich.
Warum du während der Schwangerschaft die Finger von Nikotin lassen solltest, erfährst du in diesem Artikel.
Nikotin ist ein Nervengift!
Jeder, der sich schon einmal mit den Folgen des Rauchens auseinander gesetzt hat, weiß: Nikotin ist ein gefährliches Nervengift. Das ist auch der Grund für die Abhängigkeit, die Raucher erleben.
Sobald der Nikotinpegel im Blut nachlässt, greift der Raucher automatisch nach einer Zigarette. Grundsätzlich ist die Durchblutung bei Rauchern wesentlich schlechter als bei Nichtrauchern.
Bei starken Rauchern, die schon lange vom Nikotin abhängig sind, ist sie häufig sogar massiv gestört. Das ungeborene Kind wird über die Plazenta und das Blut der Mutter mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Bei Raucherinnen, selbst wenn sie nur wenige Zigaretten am Tag rauchen, erhält das ungeborene Kind weniger Sauerstoff. Darüber hinaus ist der kleine Organismus dem Nervengift Nikotin ausgesetzt.
Nikotin schädigt in der Regel den Embryo nicht körperlich. Aber Säuglinge von Frauen, die während der Schwangerschaft geraucht haben, sind bei der Geburt deutlich kleiner und leichter als die Säuglinge, deren Mütter nicht rauchen, oder das Rauchen aufgegeben haben. Je nach Menge der Nikotinzufuhr kann das bis zu einem Kilo an Körpergewicht und bis zu mehreren Zentimeter im Körperwachstum ausmachen.
Falls du nun der Meinung bist, dass Dein Baby das Gewicht und die Größe in den ersten Lebensmonaten wieder aufholt, kann das nur ein schwacher Trost sein.
Sei Dir auch im Klaren, dass die Säuglingssterblichkeit in den ersten sechs Monaten nach der Geburt bei Raucherinnen wesentlich höher ist, als bei Nichtraucherinnen. Inzwischen weiß man auch mit Sicherheit, dass Nikotinzufuhr in der Schwangerschaft beim Baby psychische Schäden auslösen kann, die sich meist erst in fortgeschrittenem Alter zeigen: Lernschwierigkeiten, ADHS und eine erhöhte Reizbarkeit wurden bei Kindern, deren Mütter in der Schwangerschaft geraucht haben, in erhöhtem Maß festgestellt.
Durchlebt das Baby einen Entzug, wenn du aufhörst zu rauchen?
Wie auch Du, durchlebt das Baby im Mutterleib selbstverständlich einen Entzug, wenn du von heute auf morgen aufhörst zu rauchen. Und trotzdem ist das wesentlich gesünder für Dein Kind, als wenn du weiterhin rauchen würdest. Zudem Nikotin körperlich und psychisch abhängig macht.
Die körperliche Abhängigkeit ist normalerweise in maximal drei Tagen überstanden. Sie äußert sich bei jedem Menschen anders: Manche haben Schweißausbrüche, andere erleben Heißhungerattacken, riechen überall brennende Zigaretten, können nicht schlafen. Manche erleben das auch alles zusammen.
Schmerzen verursacht der körperliche Entzug nicht und sämtliche Erscheinungen klingen innerhalb von drei Tagen immer mehr ab.
Sei stark – Dir und Deinem Baby zuliebe
Du musst also, was den körperlichen Entzug vom Nikotin betrifft, etwa drei Tage stark sein, dann hast du es geschafft! Und ebenso Dein ungeborenes Kind – nur mit dem Unterschied, dass es diesen Entzug nicht im gleichen Maße spürt wie Du. Denn dazu ist es noch gar nicht imstande.
Viel schwerer ist der psychische Entzug und den spürt Dein Baby überhaupt nicht. Rauchen ist ja über Jahre hinweg deine Angewohnheit gewesen, nicht die des Babys. Du wirst, wenn du das Rauchen aufgibst feststellen, dass Du immer in bestimmten Situationen geraucht hast: Beim Kaffee morgens, in der Frühstückspause, in der Mittagspause, vielleicht auf dem Weg zur Arbeit und Abends vor dem Fernseher.
Du musst deine Gewohnheiten umstellen, wenn du aufhören willst zu rauchen. Natürlich gehört da auch eine ordentliche Portion Willenskraft dazu, die leider nicht jede werdende Mutter aufbringt.
Ich kann Dir nur den Rat geben, belaste das ungeborene Leben nicht mit Giftstoffen, die Du mit der Zigarette wissentlich zu Dir nimmst, nur um Dir damit eine gewisse Zufriedenheit zu geben. Es zahlt sich in der späteren Entwicklung Deines Kindes wieder aus!