Wer sein erstes Kind erwartet, ist voller Vorfreude und malt sich monatelang aus, wie schön das Leben mit dem Baby doch sein wird. Dann ist das Baby auf der Welt und alles ist ganz anders. Es schläft nicht besonders viel, sondern ist ständig wach. Dass ein Baby stundenlang schreien kann, wenn es Zähne bekommt oder krank ist – damit rechnen junge Eltern zwar, haben aber noch keine Vorstellung, wie anstrengend das sein kann. Die Realität holt jedoch alle ein. In Ihrem Leben stand vielleicht früher Ihr Partner an erster Stelle. Für Deinen Partner standest Du an erster Stelle. Jetzt steht das Kind an erster Stelle, und zwar für beide. Trotzdem sind da noch die Erwartungen an den Partner oder die Partnerin. Probleme sind da vorprogrammiert.
Die häufigsten Probleme junger Eltern
Die gute Nachricht ist: Du bist damit nicht alleine. Alle Eltern haben das Problem, dass die Zweisamkeit irgendwie nicht mehr möglich zu sein scheint. Selbst wenn das Kind stundenweise oder sogar ein ganzes Wochenende von liebevollen Großeltern betreut wird, scheint es kaum möglich zu sein, wieder als Liebespaar zu empfinden und Zweisamkeit zu genießen. Im Gegenteil – das Baby wird zwar gut betreut, aber die Gedanken sind irgendwie laufend bei ihm, zweitrangig beim Partner.
Männer haben oft das Gefühl, dass ihre Frauen sich überhaupt nicht mehr für sie interessieren. Frauen hingegen fühlen sich häufig überlastet, wünschen sich mehr Unterstützung und natürlich auch mehr Aufmerksamkeit für ihre eigenen Belange. Beide Seiten haben Erwartungen und reagieren enttäuscht, wenn diese nicht erfüllt werden. Enttäuschung ist allerdings spürbar für den Partner oder die Partnerin. Oft liegt eine nicht ausgesprochene Frustration in der Luft, spürbar für beide, aber irgendwie lähmend, nicht greifbar. Hier helfen nur offene Gespräche.
Sprich Klartext – von Anfang an
Probleme sollten sich niemals aufstauen! Wenn Du Dich durch etwas belastet fühlst oder enttäuscht bist, solltest Du darüber sofort mit Deinem Partner sprechen. Allerdings nicht, wenn Du gerade furchtbar „geladen“ bist. Lass den Ärger sacken und sprich Deine/n Partner/in darauf an, wenn das Kind schläft und die Gemüter sich wieder beruhigt haben.
Wichtig: Sprich deutlich aus, was Du erwartest: Mehr Hilfe mit dem Kind? Mehr Unterstützung im Haushalt? Mehr Zeit für sich selbst? Mehr Aufmerksamkeit? Wenn es Dir möglich ist, plane einen festen Tag in der Woche, an dem das Baby bei den Großeltern sein wird, am besten sogar über Nacht. An diesem Tag solltest Du mit Deinem Partner etwas Schönes unternehmen.
Der große Fehler, den viele Paare machen, wenn sie mal ein paar Stunden frei haben ist der, dass sie dann zusammen auf dem Sofa sitzen und in die Glotze starren. Aber eine Beziehung, die lebendig bleiben soll, braucht Input. Das heißt, unternehmt etwas sinnvolles zusammen, geht ins Kino oder veranstaltet ein romantisches Abendessen zu zweit bei Kerzenlicht.
Ein Theaterbesuch, ein Konzert oder einfach nur ein Abend unter Freunden oder beim Tanzen schafft Abwechslung und vor allem gemeinsame Erlebnisse. Was Du auf keinen Fall tun solltest, ist „freie Stunden“ ohne Baby zu nutzen, um Einkäufe zu erledigen oder die Wohnung zu putzen.
Teile schöne Erlebnisse mit dem Partner – schaffe Gemeinsamkeit für Zweisamkeit!