Die Mundfäule ist vor allem durch kleine Bläschen an Mundschleimhaut und auch an den Lippen gekennzeichnet. Die Krankheit verläuft unangenehm und schmerzhaft. Ernstzunehmende Komplikationen treten nicht besonders häufig auf, können aber vorkommen. Normalerweise ist der Spuk nach zwei bis drei Wochen wieder vorbei. In aller Regel heilt die Mundfäule ohne Folgeschäden völlig ab.
Wie kommt es zur Mundfäule?
Ursache für die Mundfäule ist ein Herpes-Simplex-Virus vom Typ 1. Er ist der Auslöser für die schmerzhafte Entzündung der Mundschleimhaut, die sich im Extremfall auch auf den äußeren Mund- und Nasenbereich ausbreiten kann. Bei schwerem Verlauf können auch die Speiseröhre und die Genitalien befallen sein. Diese Komplikation nennt man Aphthoid Pospischill-Feyrter. Sie tritt äußerst selten auf und wenn, dann in Verbindung mit einem geschwächten Immunsystem.
Kinder, die gerade eine Infektionskrankheit wie Masern, Röteln oder Keuchhusten durchmachen oder gerade hinter sich haben, können eine derartige Komplikation bei Mundfäule entwickeln. Das Virus wird durch Speichelkontakt übertragen, wobei man aber wissen muss, dass ca. 85 % der gesamten Weltbevölkerung den Virus in sich trägt. Es muss also nicht immer eine Ansteckung von außen erfolgt sein, wenn die gefürchteten Bläschen im Mund- und Rachenraum auftreten. Normalerweise bleibt das Virus im Körper ruhig und inaktiv. Bei Stress, anderen Infektionskrankheiten oder bei hoher Sonneneinstrahlung kann es aktiv werden.
Wichtig ist auch zu wissen, dass sich das Herpes Virus immer wieder zurückzieht, aber niemals ganz aus dem Organismus verschwindet. Tritt ein entsprechender Anlass auf, kann es sich wieder aktivieren und sich z.B. als Lippenherpes, Windpocken oder Gürtelrose zeigen. Das Herpes Virus hat viele Gesichter.
Symptome der Mundfäule
Die ersten Symptome der Mundfäule (Stomatis aphthosa) zeigen sich ungefähr vier bis sechs Tage nach der Infektion. Es beginnt mit Fieber und Abgeschlagenheit. Nur kurz darauf zeigen sich auf der Mundschleimhaut und manchmal auch an den Lippen mehrere kleine Bläschen, die sich durch starkes Jucken unangenehm bemerkbar machen. Nicht lange nach deren Auftreten platzen die Bläschen auf und es entstehen stecknadelkopfgroße Schleimhautschäden, offene Stellen mit weißlichem Belag, rötlich umrandet. Man nennt sie Aphthen. Sie sind sehr schmerzhaft und können bis zu linsengroß werden. Von diesen Aphthen können die gesamte Wangenschleimhaut, das Zahnfleisch und der Gaumen befallen sein. Der Patient entwickelt einen bisweilen starken Mundgeruch, was zur Bezeichnung Mundfäule geführt hat.
Typische Symptome sind:
- Hohes Fieber bis 40°C
- Eine Rötung der Mundschleimhaut
- Vermehrter Speichelfluss
- Starke Schmerzen im Mund, die als brennend empfunden werden.
- Mundgeruch
- Schwellung der Lymphknoten am Hals
- In einigen Fällen Übelkeit und Brechreiz
Wie kannst Du Deinem Kind helfen, wenn es Mundfäule hat?
Während der Fieberphase und auch noch einige Tage danach ist Bettruhe angesagt. Fiebersenkende Mittel können nach Absprache mit dem Arzt zumindest die Allgemeinsymptome lindern und dafür sorgen, dass sich der kranke Spatz wenigstens nicht mehr so elend fühlt. Trotzdem verweigern die meisten Kinder bei Mundfäule Essen und Trinken. Es ist ganz wichtig, dass Du Dein Kind zumindest zum Trinken animierst, unter Umständen hilft ein Strohhalm. Generell werden kühle Speisen und flüssige oder breiige Kost mehr Chancen haben, angenommen zu werden. Geeignet sind z.B. Joghurt, Quark, Reis- oder Grießbrei.
Spülungen mit Kamillentee kann die Heilung vorantreiben, es gibt aber auch Spülungen mit dem Wirkstoff Chlorhexidin, die gleichzeitig entzündungshemmend und schmerzstillend wirken. Das gilt auch für Lidocain haltige Cremes, die direkt auf die Aphthen aufgetragen werden können.
Manchmal kann sogar ein Klinikaufenthalt angezeigt sein, insbesondere, wenn das Kind nicht genügend trinkt oder wenn der Verlauf sehr schwer ist. Du solltest auf jeden Fall von Anfang an einen Kindearzt hinzuziehen, schon alleine, um andere Erkrankungen auszuschließen und die Entwicklung eventueller Komplikationen rechtzeitig zu entdecken und in den Griff zu bekommen.
Falls Dein Kind gerade von Mundfäule betroffen ist, wünsche ich Dir ganz viel Liebe und Geduld für diese Zeit, die durchaus auch für Dich sehr anstrengend sein kann. Deinem Schatz wünsche ich gute Besserung!