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Wünscht ihr euch einen Jungen oder ein Mädchen? Wenn jemand danach gefragt wird, dann fallen die Antworten naturgemäß unterschiedlich aus. Werdende Väter wünschen sich häufig einen Stammhalter, vor allem, wenn es das erste Kind ist. Mütter möchten gern eine kleine Prinzessin, vor allem dann, wenn schon ein „Stammhalter“ geboren wurde. Doch letztendlich ist es doch egal, welches Geschlecht der neue Erdenbürger haben wird, denn in unserer westlichen Welt zählt nur eins: Hauptsache gesund!
Doch dieses Frage- und Antwortspiel nach dem Geschlecht des Kindes machen vermutlich alle werdenden Eltern mehrfach durch. Aber aussprechen mag man das nicht so einfach, denn wenn man sich schon etwas wünschen darf, dann steht doch Baby´s Gesundheit wirklich an erster Stelle. Klar. Aber wenn es doch Möglichkeiten gäbe, das Geschlecht des Nachwuchses vor der Zeugung zu beeinflussen, wie viele würden den Versuch wagen? Oder hat der eine oder andere von Euch schon Ratschläge aus diversen Ratgebern befolgt, um vielleicht doch einen Jungen oder ein Mädchen zu bekommen?
Was es so an angeblich wirksamen Möglichkeiten gibt, erfährst Du weiter unten im Text.
Welche Rolle spielen Chromosomen bei der der Entstehung des Geschlechts?
Das Geschlecht eines Kindes hängt vom Chromosomensatz des Spermiums ab, welches die Eizelle befruchtet. In den Chromosomen sind alle Gene und Erbinformationen vorhanden, wobei der Vater über eine Kombination von x und y Chromosom verfügt, während die Mutter ihre x-x Konstellation mitbringt. Treffen bei der Zeugung x und y Chromosomen zusammen, wird ein Junge gezeugt. Vereinigen sich zwei x Chromosomen, entsteht ein Mädchen. Es kommt also darauf an, ob sich im väterlichen Spermium das y oder das x durchsetzt. Alles Zufall? Oder kann man das beeinflussen?
Der natürliche Weg, das Geschlecht eines Babys bei der Zeugung zu beeinflussen

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Y-chromosomenhaltiges Spermium ist nach den Beobachtungen von Wissenschaftlern leichter und beweglicher, sicher auch schneller als seine x-chromosomenhaltigen Kolleg(in)en. Das erklärt die Tatsache, dass es im Verhältnis 106:100 ein zwar geringes, aber dennoch sichtbares Überwiegen männlicher Neugeborener gibt. Aufgrund dieser Basisfaktoren hat der amerikanische Gynäkologe Landrum Shettles (1910 – 2003) Empfehlungen ausgesprochen, nach denen mit einer Dreiviertelwahrscheinlichkeit auf das Geschlecht des Kindes bei der Zeugung Einfluss genommen werden kann. Er stellte fest:
Ein Mädchen wird mit größerer Wahrscheinlichkeit gezeugt:
- Wenn der Verkehr im Dreitage-Zeitraum vor dem Eisprung liegt
- Wenn die Vaginaflora eher sauer ist
- Wenn die „Missionarsstellung“ angewandt wird
- Wenn die Frau vor dem Verkehr badet, und zwar so heiß wie möglich
Ein Junge wird mit größerer Wahrscheinlichkeit gezeugt:
- Wenn der Verkehr am Tag des Eisprungs stattfindet oder sehr kurz davor oder danach
- Wenn die Vaginaflora eher alkalisch ist
- Wenn die Position Hündchenstellung gewählt wird
- Wenn der Mann eher Boxershorts als superenge Unterwäscheteile zu tragen pflegt, weil die Spermien sich dann besser entwickeln und vermehren können.
Die Buchautorin Elisabeth Whelan (Boy or Girl?) empfiehlt dagegen, vier bis sechs Tage vor dem Eisprung Verkehr zu haben, um einen Jungen zu zeugen. Also genau das Gegenteil. Was lernen wir also daraus?
Liebt euch, wann ihr wollt und freut euch über gesunde Kinder! Denn etwas Genaues über die Beeinflussung des Geschlechts weiß man nicht wirklich.
Medizinische Methoden der Geschlechtsbestimmung
Im Vergleich zur natürlichen Methode der Geschlechtsbestimmung erzielt die medizinische Methode eine wesentlich höhere Treffsicherheit. Mit Hilfe einer künstlichen Befruchtung mit vorher bereits separierten Spermien, oder mit der in-vitro-Fertilisation (Befruchtung im Glas) ist es theoretisch möglich, das Geschlecht des Kindes zu bestimmen. In Deutschland und in einigen anderen Ländern ist dieses Vorgehen allerdings verboten (Embryonenschutzgesetz).
Ich bin der Meinung, man sollte der Natur nicht ins Handwerk „pfuschen“, denn die Menschheit hat tausende von Jahren ohne Manipulation durch den Menschen überlebt – und so sollte es doch beiben – oder?