Im ersten Beitrag über Ernährung bis zum 4. Lebensmonat hast Du erfahren, dass Muttermilch das Beste ist, was Du Deinem kleinen Liebling geben kannst. Babybrei und jegliches Obst sollte bis dahin tabu sein, da das Verdauuungssystem des Babys darauf noch nicht vorbereitet ist.
Mittlerweile sollte Dein Baby schon kräftig an Gewicht zugelegt haben und ist dabei auch schon einige Zentimeter gewachsen. Auch sein Immunsystem hat inzwischen weitere Abwehrstoffe gebildet. Obwohl Muttermilch wirklich alles enthält, was ein Baby im ersten Lebensjahr zu einer gesunden Entwicklung benötigt, darfst Du ab etwa dem 5. Lebensmonat langsam beginnen, dem Baby Babykost in Form von Gemüse- oder Obstbrei anzubieten.
Denn ab etwa dem 5. Lebensmonat ist Babys Magen nicht mehr ganz so empfindlich gegenüber Fruchtsäuren und den vor allem im Gemüse enthaltenen Ballaststoffen.
Muttermilch und Babybrei kombinieren
Das soll nicht bedeuten, das Du nun sofort eine komplette Mahlzeit durch Babybrei ersetzt, sondern Du solltest behutsam vorgehen. Sinnvoll ist es, das Kind schrittweise an die neuen Nahrungsmittel zu gewöhnen. Beginne am besten mit der Mittagsmahlzeit, indem Du das Kind zuerst ein wenig an Deiner Brust saugen lässt, bis der erste grosse Hunger gestillt ist. Dann beginne, dem Baby zum Beispiel fein pürierten Karottenbrei mit dem Löffel anzubieten. Erfahrungsgemäß wird Dein kleiner Schatz Dich erst einmal etwas verwirrt anschaun und eine Fluppe ziehen. Meine Kleine hat beim ersten Löffel Möhrenbrei protestiert und selbigen sprudelnd in der Gegend verteilt. Deshalb bereite Dich darauf vor, und ziehe Dir (und dem Kind) etwas an, was fleckenresistent ist! Doch es wird nicht lange dauern, und Baby findet Gefallen an der neuen Nahrung.
Falls Dein Schatz Karotten absolut nicht mag, kannst Du es auch mit fein pürierter Zucchini, Pastinake oder Brokkoli probieren.
Achte darauf, dass der Brei handwarm ist, also nicht zu kalt und nicht zu heiss.
Hat das Baby seine ersten Löffelchen mit Gemüsebrei im Bauch, gibt es zum Abschluss der Mahlzeit noch einmal die Brust oder eben die Flasche mit Muttermilch, um den letzten Hunger zu stillen.
Auf jeden Fall wirst Du schnell herausfinden, welches Gemüse Baby schmeckt und welches wirklich nicht sein Fall ist. Wie mit allem, ist oftmals Geduld gefragt, bis das Baby die neue Nahrung annimmt. Du solltest es aber nicht zwingen, den Brei unbedingt essen zu müssen, denn irgendwann kommt es von ganz alleine auf den Geschmack.
Reiche ihm also am besten mittags vorerst nur sein Lieblingsgemüse als Zusatznahrung zur Muttermilch. In den weiteren Wochen kannst Du beginnen zu variieren.
Wenn sich das Kind an seine Breinahrung gewöhnt hat, ersetze eine Milchmahlzeit komplett mit Brei. Empfehlenswert ist es, wenn Du nun z.B. Karotten und Kartoffeln mischst. Du kannst auch etwas Sonnenblumen- oder Maiskeimöl hinzufügen.
Von nun an etwas deftiger mit Fleisch
Der nächste Schritt wäre dann das Hinzufügen von etwas Fleisch oder etwas Eigelb zum Gemüse-Kartoffelbrei. Verwende aber nur mageres Fleisch, z.B. vom Rind oder vom Hähnchen.
Achte darauf, dass alles gut durchgekocht ist und dass keinerlei Gewürze verwendet werden. Dein Baby kennt noch keine Gewürze, was auch gut ist. Brei mit Fleischzusatz sollte es aber nur 2-3 Mal pro Woche geben.
Natürlich steht nun auch das erste Obst auf dem Speiseplan! Als Nachtisch eignen sich pürierte Banane, süße Äpfel, Pfirsich oder Nektarine. Alles bleibt dabei ungesüßt, Zucker jeglicher Art ist noch tabu. Auch Honig sollte auf keinen Fall im ersten Lebensjahr des Kindes gegeben werden! Honig ist ein unbehandeltes Naturprodukt, welches Inhaltsstoffe besitzt, die Deinem Kind eher schaden können.
Empfehlenswert sind also nur milde Früchte ohne viel Fruchtsäure. Fruchtsäure führt auch dazu, dass das Baby schneller im Windelbereich wund wird, das muss ja nicht sein.
Babybrei selbst zubereiten oder Fertigbrei?
Es ist bequem und praktisch, wenn man nur ein Gläschen öffnen muss, den Inhalt erwärmt und dem Baby auf dem Teller oder im Fläschchen anbietet. Doch empfehlenswert ist es, wenn Du Babybreie aus frischen Zutaten selbst zubereitest. Das macht gar nicht so viel Aufwand, denn es gibt mittlerweile gute Küchenhelfer, die Dir die Arbeit sogar teilweise abnehmen. Schau Dir mal den Dampfgarer 4 in 1 von Philips Avent an (Abb. rechts), denn er ist ein echtes Highligt in der Küche eines Babyhaushaltes. Er gart, püriert und mixt alles in kurzer Zeit.
Manchmal ist es aus Zeitgründen nicht möglich, den Brei selbst zuzubereiten. Dann achte aber unbedingt auf die Inhaltstoffe und die Alterskennzeichnung auf den Gläschen.
Die teureren Breie der Markenhersteller, bei denen Du die Werbung mitfinanzierst, sind dabei nicht unbedingt besser als No-Name Produkte. Gute Erfahrungen habe ich mit Eigenmarken von Drogerieketten gemacht.
Die Ernährung vom 7. bis zum 12. Lebensmonat
Zum Ende des 7. Lebensmonats Deines kleinen Lieblings ist erfahrungsgemäß der Übergang zur Breikost abgeschlossen, sodass das Kind am Tag eine komplette Breimahlzeit erhält. Nun kannst Du den Speiseplan schrittweise erweitern und eine weitere Mahlzeit durch einen Brei ersetzen.
Zwischen dem neunten und dem zwölften Lebensmonat erfolgt ausserdem der schrittweise Übergang vom pürierten Brei zur festen Nahrung.
Das Stillen kann natürlich so lange fortgesetzt werden, wie Du und Dein Kind es mögen. Bedenke, dass Muttermilch als Zusatznahrung bei Weitem besser ist, als handelsübliche Kuhmilch. Wenn Du zum Anrühren von diversen Breien Kuhmilch verwendest, dann verwende Folgemilch oder Vollmilch mit einem Fettgehalt von 3,5 Prozent. Biete Deinem Kind nicht mehr als 200 ml Kuhmilch pro Tag an, das ist die empfohlene Menge.
Festere Kost für die ersten Zähnchen
In der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahres ist es auch soweit: die ersten Zähnchen kommen zum Vorschein. Und Zähnchen sind dazu da, um feste Nahrung zu kauen.
Deshalb werden Fleisch, Kartoffen und Gemüse von nun an nicht mehr püriert, sondern in kleine Würfelchen geschnitten. Klar, die ersten Milchzähnchen sind nicht dazugeeignet, harte Bissen zu zerkleinern, aber weiche Dinge abbeissen kann das Kind durchaus.
Als Nachtisch und als Zwischenmahlzeit lieben die meisten Kinder Obst, wie Äpfel, Bananen, Pfirsiche oder Nektarinen. Gerade Äpfel oder Pfirsiche, in kleine Spalten geschnitten, kann das Kind nun gut greifen und mit seinen ersten Beisserchen abbeissen. Entferne das Kerngehäuse und entferne die Schale, wenn diese zu hart ist. Bananen kannst Du in kinderhandgerechte Stücke schneiden. Zum Abendessen probierst Du es nun mit weichem Butterbrot, belegt mit Wurst oder mildem Frischkäse.
Gerade bei selbsbereiteten Gerichten solltest Du darauf achten, dass Du Dich mit den gewürzen noch zurückhältst. Bequem ist es, wenn das Familienessen auch nicht zu scharf zubereitet wird, denn dann berauchst Du nicht separat für das Kind zu kochen.
Bei den Getränken ist auf nicht zu süsse Säfte zu achten, ungesüßter Früchtetee eignet sich besonders gut.
Selbständig essen will gelernt sein
Spätestens mit dem ersten Lebensjahr möchte das Kind selbst die Initiative ergreifen, und sein Essen selber in den Mund schaufeln. Auch hier ist viel Geduld gefragt, denn manchmal sieht es dann um den Teller aus, wie auf dem Schlachtfeld. Doch Übung macht dem Meister und bald wird das Kind wissen, wie man den Löffel führen muss, damit das Essen im Mund landet.
Unterstütze Dein Kind mit gutem Esslernbesteck. Harte Metalllöffel sind absolut ungeeignet, weil die Verletzungsgefahr zu groß ist. Die Hersteller MAM, Sterntaler oder auch Philips Avent zum Beispiel haben da tolle Sachen im Angebot.
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